In einem Artikel von Wired mit dem Titel „I Spent a Week Eating Discarded Restaurant Food. But Was It Really Going to Waste?“ wird die App Too Good To Go (TGTG) unter die Lupe genommen, die sich zum Ziel gesetzt hat, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, indem sie überschüssige Lebensmittel von Restaurants und anderen Einrichtungen zu vergünstigten Preisen verkauft. Der Autor führte ein fünftägiges Experiment mit der App in London durch und rettete dabei Lebensmittel von verschiedenen Orten, darunter einem High-End-Hotel und einem Eisenbahntunnel.
Während des Experiments stieß der Autor auf eine Vielzahl von Mahlzeiten, von Gebäck bis hin zu kompletten englischen Frühstücken, sowie auf Lebensmittel aus dem Supermarkt, die er alle über die App bezog. Obwohl sich der Autor zunächst wie ein Schatzsucher für ermäßigte Lebensmittel fühlte, stellte er die Auswirkungen der App auf die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in Frage. Er betonte die Notwendigkeit einer größeren Transparenz in Bezug auf die Auswirkungen der App auf die Umwelt und die Sicherstellung, dass sie nicht von Unternehmen zu Marketingzwecken ausgenutzt wird.
Der Autor interagierte mit Restaurantbesitzern und anderen App-Nutzern und beleuchtete dabei die Vorteile der App bei der Reduzierung von Abfällen und der Bereitstellung erschwinglicher Mahlzeiten. Trotz einiger Unsicherheiten schloss der Autor das Experiment mit einer positiven Erfahrung ab, genoss eine vielfältige Auswahl an Lebensmitteln aus einer Delikatessenabteilung und war zufrieden damit, Lebensmittel gerettet zu haben, die sonst im Müll gelandet wären.
Der Artikel geht auch auf die Auswirkungen von Lebensmittelabfällen auf die Umwelt ein und stellt fest, dass sie erheblich zu den Treibhausgasemissionen beitragen. Der Autor reflektiert über die Bequemlichkeit und Vielfalt, die die App bietet, indem sie die Eintönigkeit der Mittagessen im Büro durchbricht und die Nutzer mit überschüssigen warmen Mahlzeiten verbindet. Er schlägt jedoch vor, dass TGTG verbessert werden könnte, indem klarere Informationen über die Auswirkungen des Beitrags der Nutzer auf die Umwelt bereitgestellt und ein Missbrauch durch Restaurants verhindert wird, die neue Kunden gewinnen wollen.
Insgesamt bietet die Too Good To Go App eine innovative Lösung zur Bekämpfung des Problems der Lebensmittelverschwendung. Sie verbindet Verbraucher mit überschüssigen Lebensmitteln aus Restaurants, Bäckereien, Supermärkten und anderen Einrichtungen und bietet ihnen die Möglichkeit, diese zu einem reduzierten Preis zu kaufen. Dadurch werden nicht nur Lebensmittel vor der Verschwendung gerettet, sondern auch eine größere Vielfalt an erschwinglichen Mahlzeiten für die Nutzer geschaffen.
Obwohl die App ein vielversprechendes Konzept darstellt, sind weitere Untersuchungen erforderlich, um ihre tatsächlichen Auswirkungen auf die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und der damit verbundenen Treibhausgasemissionen zu quantifizieren. Es besteht auch die Notwendigkeit einer größeren Transparenz seitens der App-Entwickler, um sicherzustellen, dass die Nutzer verstehen, wie ihr Beitrag einen Unterschied macht und dass die App nicht von Unternehmen ausgenutzt wird, die sie in erster Linie als Marketinginstrument nutzen.
Trotz dieser Vorbehalte stellt die Too Good To Go App einen vielversprechenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft dar. Durch die Förderung eines bewussteren Umgangs mit Lebensmitteln und die Erleichterung des Zugangs zu überschüssigen Mahlzeiten trägt sie dazu bei, das Bewusstsein für das Problem der Lebensmittelverschwendung zu schärfen und konkrete Lösungen anzubieten. Mit einer kontinuierlichen Verbesserung und Transparenz hat die App das Potenzial, einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und ihrer Auswirkungen auf die Umwelt zu leisten.